Welcher Spieleautor könnte das von sich behaupten? Dass seine Spiele im öffentlichen Raum dauerhaft ausgestellt werden? Nun, wichtiger ist sicherlich, dass sie dauerhaft gespielt werden, was sich diese Firma zur Aufgabe gemacht hat. Aber dennoch ist so ein Einblick in die Entwicklung, die Materialien, die Denk- und Fantasiewelt eines Spieleautors eine schöne Sache. Solch einen Einblick gibt jetzt das Deutsche Spielearchiv in Nürnberg, wo am 29. Januar 2015 das Alex-Randolph-Schaudepot eröffnet wurde.
Die Organisatoren um Stefanie Kuschill haben sich viel Mühe mit der Einrichtung dieses kleinen Kabinetts gegeben. Liebevoll wurden eine Auswahl von Prototypen und fertigen Spielen präsentiert, die einen guten Überblick über Alex’ Oevre bieten. Ein Vitrine-in-Vitrine-Konzept, das attraktiv ausgeleuchtet ist und mit Figuren aus Alex’ Spielen auf den Glaskästen originell dekoriert wurde.
Der Weg ins Alex-Randolph-Schaudepot ist leider alles andere als attraktiv. Das Pellerhaus ist im Inneren verwinkelter als es die Außenfassade und die beeindruckende Eingangshalle erwarten lassen. Das alles zudem denkmalgeschützt – auch die Innenräume, die einen tristen 50er Jahre Charme verströmen. Für Besucher, die nicht der Spieleszene angehören, ist dies sicherlich kein Anziehungspunkt. Zumal diese sich ohnehin nicht in ein Archiv verirren. So wären die drei Vitrinen im Spielzeugmuseum sicherlich besser aufgehoben. Doch sollte man nicht vermessen sein. Und schließlich gehören Alex Spiele eben noch nicht in ein Museum, sondern zu Hause in der Spielerunde auf den Tisch!
Michael Tschiggerl
Bilder von der Eröffnung des Alex-Randolph-Schaudepots