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Bison: Spiel des Monats Februar

Mit Strategie durch die Prärie

Bison 2D (Piatnik)A fast tactical game for 2 players. So beschrieb Alex Randolph ein von ihm Mitte der 1970er Jahre entwickeltes Spiel. Jetzt ist es nach vielen Jahren wieder auf dem Markt: Bison. Neu vorgestellt von Piatnik auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg.

Man kann sich der Faszination dieses einfachen, aber genialen Spieles kaum entziehen. Und so wundert es nicht, dass in der Vergangenheit Verlage wie Pelikan, Lakeside, Schmidt, Venice Connection oder eben auch Piatnik (zum ersten Mal 1999) dieses Spiel veröffentlichen wollten. Und dies unter verschiedenen Namen: Prärie, Büffeljagd, Buffalo, Trespass oder Bison.

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Buffalo_02

 

 

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Bis auf die Trespass-Edition des Lakeside-Verlages aus dem Jahr 1979, bedienten sich alle Herausgeber der Büffel oder Bison Thematik. Nur die Amerikaner nutzten “ihr” uramerikanisches Sujet nicht, sondern setzten auf eine abstrakten, horizontalen Mechanismus in 4-gewinnt-Manier.

Doch die Urgewalt, mit der die Bisons über die Steppe stampfen, spiegelt gewissermaßen auch die Ursprünglichkeit dieses reinen, vom Schach inspirierten, 2-Personen-Spiels wider.

Bison 3D (Piatnik)Es gibt einen Spielplan mit 7 x 11 Feldern, elf Bisons, einen Indianer und vier Hunde. Während die Bisons durch die Prärie rasen, stellt sich Ihnen nur der Indianerhäuptling mit seinen vier Hunden in den Weg, um sein Dorf zu schützen.

Abwechselnd wird jeweils eine Figur gezogen. Die Bisons können nur geradeaus und jeweils nur ein Feld weiter ziehen. Sie können die Flüsse überqueren, aber weder die Hunde noch den Indianer schlagen. Besetzte Felder dürfen sie nicht überspringen. Die Hunde können beliebig weit in jede Richtung ziehen – zur Seite und diagonal, vor und zurück. Sie dürfen aber die Flüsse nicht überqueren und können die Bisons nicht schlagen, sondern nur blockieren. Der Indianer kann in jede Richtung jeweils ein Feld weit ziehen. Er darf die Bisons schlagen, indem er auf ein Feld zieht, auf dem ein Bison steht. Ein geschlagenes Bison wird aus dem Spiel genommen.

IMG_2974Die Anleihe beim Schach wird durch die Zugmöglichkeiten der Spielfiguren deutlich. Die Bisons ähneln dabei den Bauern. Anders als diese gehen die Bisons jedoch nur geradeaus und können nicht diagonal schlagen. Der Indianer bewegt sich wie der König, seine Hunde wie die Dame.

Ziel des Bisonspielers ist es, ein Bison über den Fluss auf die andere Seite des Spielplans zu ziehen. Schafft er das, ist das Spiel zu Ende und die Bisons gewinnen. Der Indianer und seine Hunde versuchen hingegen, alle Bisons zu schlagen oder zu blockieren, so dass keiner mehr ziehen kann. Schaffen sie das, ist das Spiel ebenfalls zu Ende und der Indianer hat gewonnen.

Ist das ausgewogen? Und wie!
Es ist erstaunlich, wie es sowohl als Indianer als auch als nordamerikanisches Wildrind gelingt, dieses Spiel für sich zu entscheiden.
Die größere Zugvariabilität steht gegen die schiere Übermacht.
Dies macht auch den großen Reiz von Bison aus.

Hier am Ende noch ein Tipp des Autors:
Buffalo is a fast game and is most enjoyable when played several times in succession. Try this system: If the player with the buffaloes wins the first game, he plays again with the buffaloes but with one fewer buffalo, if he wins again, two fewer buffaloes, and so on. If the player with the Indian wins the first game, he plays again but now his opponent can start by moving two buffaloes; if he wins again, three buffaloes, and so on. This system indicates clearly the relative strength of the players and helps the weaker player improve his game.

Bison erscheint dieses Jahr neu bei Piatnik.
Ein Spiel von Alex Randolph für 2 Spieler ab 7 Jahren.

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